Die diesjährige Ausgabe des „Austrian Health Forum“ stand unter dem Motto „Vertrauen: Grundstein der Gesundheit“. 400 Teilnehmende – darunter auch mehrere Vertreter:innen aus dem Präsidium und den Fachabteilungen der Apothekerkammer – reisten zu der hochrangig besuchten Gesundheitskonferenz nach Schladming, um gesundheitspolitische Herausforderungen zu diskutieren und an Lösungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung zu arbeiten.
Um das Bewusstsein für das Leistungspotenzial der Apotheken im Bereich der Grundversorgung und Prävention bei Systempartnern und Stakeholdern zu schärfen und die Möglichkeiten für eine stärkere Einbindung der Apotheken in die Gesundheitsversorgung zu besprechen, war die Apothekerkammer in diesem Jahr visuell und inhaltlich sehr präsent: Die Stimme der Apothekerschaft war in Panel-Diskussionen, verschiedenen Workshops und in zahlreichen Gesprächen am ÖAK-Stand im Kongresszentrum vertreten.
Nicht-medizinische Gesundheitsberufe stärker einbeziehen
Vor dem Hintergrund eines an der Belastungsgrenze stehenden und zu ärzte- und spitalslastigen Gesundheitssystems ist es wichtig, praktikable und für die Bevölkerung vorteilhafte Lösungen für die kommenden Jahre und Jahrzehnte zu finden und nicht-medizinische Gesundheitsberufe stärker in die Gesundheitsversorgung einzubeziehen. Die Apotheken müssen bei diesem Ansatz eine zentrale Rolle spielen. Starke Argumente dafür sind neben der flächendeckenden Verteilung und der niederschwelligen Erreichbarkeit der Apotheken vor allem die breite Expertise von Apotheker:innen in Gesundheitsfragen und ihre hohen Vertrauenswerte in der Bevölkerung.
Durch Beiträge zur Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung und durch moderne Gesundheitsdienstleistungen wie Point-of-Care-Testungen können Apotheken im Bereich der Früherkennung und Prävention wertvolle Aufgaben übernehmen, um Ordinationen, Spitäler und Pflegeeinrichtungen mittel- und langfristig spürbar zu entlasten. Zu den modernen Gesundheitstests, die in Apotheken durchgeführt werden können, zählen unter anderem Blutzucker- und Cholesterinmessungen, Analysen von Mikronährstoffen wie Vitamin-D, Impftiter-Analysen und vor-Ort-Nachweise von Infektionskrankheiten wie Influenza, RSV oder COVID-19.
Wichtige Ersteinschätzung in den Apotheken
Zudem sind die Apotheken als niederschwellige Gesundheitsnahversorger geradezu prädestiniert, um noch stärker in die Lenkung der Patientenströme eingebunden zu werden. Denn für sehr viele Menschen sind die Apotheken schon jetzt eine zentrale Anlaufstelle in Gesundheitsfragen. Jeden Tag strömen rund 500.000 Menschen in die österreichischen Apotheken und mit ihrer Expertise und Erfahrung helfen die Apotheker:innen vielen Bürger:innen dabei festzustellen, ob sich ihre Beschwerden durch Selbstmedikation lindern lassen oder eine ärztliche Behandlung vonnöten ist.
Diese Argumente haben die Vertreter:innen der Apothekerkammer beim „Austrian Health Forum“ gegenüber zahlreichen wichtigen Akteur:innen im Gesundheitswesen vorgebracht. Vor Ort in Schladming waren neben Bundesminister Johannes Rauch, dem Wiener Stadtrat Peter Hacker und dem steirischen Landesrat Karlheinz Kornhäusl zahlreiche hochrangige Entscheidungsträger:innen aus Gesundheitsministerium, Sozialversicherung, Gesundheitskasse und AGES.