Vom Bregenzerwald bis zum Neusiedler See, in der Stadt oder auf dem Land: Egal, wo man in Österreich lebt, es befindet sich immer eine Apotheke in Wohnortnähe. Durch dieses flächendeckende Netz aus mehr als 1450 öffentlichen Apotheken wird sichergestellt, dass Bürger:innen überall im Land dringend benötigte Arzneimittel und die dazugehörende pharmazeutische persönliche Beratung rasch und zuverlässig erhalten. Zudem versorgen mehr als 500 Krankenhausapotheker:innen in 43 Spitälern die Patient:innen mit Medikamenten und Medizinprodukten.
600.000,00
Menschen pro Tag suchen Rat in den österreichischen Apotheken.
Niederschwelliger Gesundheitsnahversorger
Für sehr viele Menschen in Österreich ist die Apotheke vor Ort eine zentrale Anlaufstelle in Gesundheitsfragen. Täglich besuchen mehr als 600.000 Menschen die Apotheken, um die hochqualifizierte, diskrete und individuelle Beratung durch die Apotheker:innen und weitere wichtige Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen – und das fast immer ohne Terminvereinbarung oder Wartezeit. Zu den Patient:innen und Kund:innen zählen gesunde Menschen, die ihren Lebensstil noch weiter optimieren möchten, chronisch Kranke und Personen mit leichten oder schweren Beschwerden. Ob Jung oder Alt, die Apotheke ist für alle Menschen eine unverzichtbare Anlaufstelle bei Gesundheitsfragen. In Umfragen erreichen Apotheker:innen regelmäßig einen Spitzenplatz, wenn es um Vertrauen in verschiedene Berufsgruppen geht. Dieses hohe Ansehen und den einfachen, unkomplizierten Zugang der Apotheken nutzt auch die öffentliche Hand, indem sie den Apotheken wichtige Aufgaben zur Prävention und Gesundheitsförderung überträgt. Dies entlastet andere Berufsgruppen im Gesundheitswesen wie Ärzt:innen oder Pflegekräfte, fördert die Gesundheit der Menschen und spart dem Gesundheitssystem viel Geld.
95,00 %
der Österreicher:innen erreichen die nächstgelegene Apotheke in weniger als 10 Minuten.
Fundament des Gesundheitssystems
Stellt man sich die österreichische Gesundheitsversorgung wie ein Einfamilienhaus vor, dann bilden die öffentlichen Apotheken das unverzichtbare Erdgeschoß und die Krankenhausapotheken die zentralen Säulen für das oberste Spitals-Stockwerk. Um das niederschwellige, flächendeckende Versorgungsangebot der Apotheken beneidet man Österreich in ganz Europa. Und als zentrale Anlaufstelle bei unterschiedlichsten Beschwerden sollte die Apotheke noch stärker für die Gesundheit der Bevölkerung genutzt werden. Denn die Herausforderungen des heimischen Gesundheitswesens werden immer deutlicher sichtbar und es ist aktuell nötiger denn je, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Das Potenzial von Apotheken ist dabei enorm.
Eine sozialmedizinische Faustregel der MedUni Wien besagt, dass 900 von 1000 Gesundheitsproblemen ohne Ärztin oder Arzt und durch Selbsthilfe zu lösen wären. Dies zeigt, wie groß das Entlastungspotenzial ist. Durch die flächendeckende, wohnortnahe Verteilung bietet sich die Apotheke als Wegweiserin in Gesundheitsfragen und Schnittstelle zu Ärzt:innen bzw. Kliniken an. Die Apotheke ums Eck ist ein Ort, an dem Vorsorgescreenings und ähnliche Tests sicher und kompetent durchgeführt werden können. Im immer wichtiger werdenden Bereich der Prävention ergeben sich dadurch neue Ansatzpunkte. Man kann beispielsweise Patient:innen zielgerichteter beraten und eine weitere ärztliche Abklärung empfehlen, wenn ein Risikoprofil bestimmte Auffälligkeiten zeigt.
Zuverlässige Versorgung an 365 Tagen und rund um die Uhr
Erkrankungen und Beschwerden halten sich bekanntlich nicht an Öffnungszeiten. Darum wird durch ein System wechselnder Bereitschaftsdienste sichergestellt, dass auch nachts sowie an Sonn- und Feiertag immer eine Apotheke in der Nähe dienstbereit ist – an 365 Tagen im Jahr. Im Gegensatz zu anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens gibt es bei Apotheken auch keine urlaubsbedingten Schließungen.
82.000,00
Nachtdienste leisten die österreichischen Apotheker:innen gemeinsam pro Jahr.
Sichere Versorgung durch bedarfsgerechte Verteilung
Die Apotheker:innen haben vom Staat die wichtige Aufgabe übertragen bekommen, die Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen. In Österreich entstehen neue Apotheken nur dort, wo aufgrund eines Bevölkerungswachstums ein Bedarf gegeben ist. Dieses System hat sich über Jahrzehnte bewährt und den Aufbau eines flächendeckenden Sicherheitsnetzes aus Apotheken ermöglicht. Es verhindert, dass es in ländlichen Gegenden zu Unterversorgung und in Städten zu einer Überversorgung durch zu viele Apotheken auf engem Raum kommt. Alle österreichischen Apotheken sind zudem Einzelbetriebe und dürfen nur von einer Apothekerin, einem Apotheker geführt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass sich keine Konzernstrukturen bilden können, bei denen Profit wichtiger als Versorgung wäre.
Hüter:innen der Arzneimittelsicherheit
Apotheker:innen sind die Spezialist:innen für Arzneimittel. Sie wissen, welche Neben- und Wechselwirkungen ein Medikament haben kann und wie es richtig transportiert, gelagert und angewendet werden muss, um seine erwünschte Wirkung zu erzielen. Darum dürfen rezeptpflichtige Medikamente in Österreich nur vor Ort in der Apotheke nach persönlicher Beratung abgegeben werden. Rezeptfreie Medikamente dürfen nur in der Apotheke oder über deren zertifizierten Webshop, der in der Liste der geprüften und registrierten Versandapotheken des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) geführt wird, bezogen werden. Alle anderen Wege Medikamente zu beziehen, sind illegal und mitunter auch sehr gefährlich. Gerade im Internet ist die Gefahr groß, skrupellosen Betrüger:innen oder Fälscher:innen aufzusitzen.