Wussten Sie etwa, dass ein Apotheker den Rübenzucker entdeckte und damit das Ende der ausbeuterischen Zuckerplantagen in der Karibik einläutete? Oder dass das beliebte Kinderspielzeug Plastilin ursprünglich von einem Apotheker als Hilfsmittel für verzweifelte Bildhauer erfunden wurde? Oder dass die berühmte belgische Praline auf einen Apotheker zurückgeht, der die Einnahme bitterer Arzneimittel mit einem Schokoladenüberzug versüßen wollte? In dem kurzweiligen Buch „Tüfter hinter der Tara: Apotheker als Erfinder“ stellt die Apothekerkammer 25 Apotheker vor, die sich mit ihrem Erfindergeist und Forscherdrang in der Geschichte einen Namen gemacht haben. Das hochwertige Buch enthält zahlreiche historische Abbildungen und ist ab sofort österreichweit in vielen Apotheken oder bei "Buch aktuell" (https://apoverlag.buchkatalog.at/) erhältlich.
Es ist kein Zufall, dass viele Innovationen in Apotheken ihren Anfang nahmen. Denn die Apotheke ist seit jeher ein Ort, an dem breites naturwissenschaftliches Wissen mit handwerklichen Fertigkeiten und moderner Technik verbunden wird. Kommt dann noch die Leidenschaft eines Apothekers für das Experimentieren und Tüfteln hinzu, können geniale Erfindungen entstehen.
Bei einigen Erfindungen war jedoch auch Zufall im Spiel. So entdeckte der britische Apotheker John Walker das Streichholz, als er ein bekleckertes Rührstäbchen nach einem seiner zahlreichen chemischen Experimente am rauen Holzboden abwischen wollte und ihm plötzlich eine kleine Flamme entgegenloderte. Andere Entdeckungen waren hingegen das Resultat jahrelanger akribischer Tüftelei. So forschte der deutsche Apotheker Dr. Friedrich Adolph August Struve zehn Jahre lang, bis er ein Verfahren entwickelt hatte, um künstliches Mineralwasser herzustellen.
Manche der Entdeckungen waren zu ihrer Zeit aufsehenerregende Neuerungen, konnten sich auf Dauer jedoch nicht durchsetzen. So begeisterte die Brieftaubenfotografie von Dr. Julius Neubronner dessen Zeitgenoss:innen mit Fotoaufnahmen aus völlig neuen Perspektiven, die langfristige Etablierung gelang jedoch nicht. Andere Erfindungen wie das Heftpflaster von Paul Carl Beiersdorf oder das Backpulver von Dr. August Oetker wurden zur Grundlage für das Entstehen von weltbekannten Unternehmen und begegnen uns noch heute als nützliche Produkte im Alltag.