Zu viele Menschen in Österreich kennen ihren aktuellen Impfstatus nicht. Dementsprechend niedrig ist auch die Durchimpfungsrate, obwohl wissenschaftlich bewiesen ist, dass die Stiche gegen Krankheiten bzw. schwere Krankheitsverläufe schützen. So sind derzeit etwa nur 13,62 Prozent der Gesamtbevölkerung gegen Influenza geschützt (2020/2021 waren es noch 22,13 Prozent).
In der Aktionswoche von 13. bis 18. November 2023 wollen die österreichischen Apotheken das jetzt aber ändern: Sie bieten ihren Kund:innen kostenlose persönliche Beratung zu fehlenden Impfungen und nötigen Auffrischungsimpfungen sowie eine kostenlose Nachtragung von Impfungen in den e-Impfpass an.
Aktion von Apothekerkammer und Gesundheitsministerium
„Dass in Österreich die Durchimpfungsraten sehr niedrig sind, liegt unter anderem daran, dass viele Mythen und Falschinformationen dazu kursieren. Genau hier setzen die mehr als 6.800 Apothekerinnen und Apotheker an: Sie informieren ihre Kundinnen und Kunden seriös und klären auf, welche Impfungen nötig sind“, so Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer (ÖAK).
Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz unterstützt die Aktionswoche. „Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen in der Medizin. Ich setze mich auch weiterhin dafür ein, dass Menschen in Österreich einen einfachen und kostengünstigen Zugang zu Impfungen erhalten. Es ist wichtig, dass Apothekerinnen und Apotheker mit den Menschen über ihren Impfstatus sprechen und beratend zur Seite stehen, denn sie genießen besonders hohes Vertrauen in der Bevölkerung“, so Gesundheitsminister Johannes Rauch.
Daher der gemeinsame Appell: Nehmen Sie sich die Zeit und kommen Sie mit Ihrer e-Card und Ihren Impfpässen in die Apotheke ums Eck. Lassen Sie sich dort von Ihren Apotheker:innen beraten, welche Impfungen für Ihre ganz persönliche Gesundheitsvorsorge wichtig sind.
So einfach läuft die Übertragung ab
Innerhalb weniger Augenblicke haben sich die Apotheker:innen mit einem Blick in Ihren Papier-Impfpass einen Überblick über die bereits durchgeführten Impfungen verschafft. Sie werden aufgeklärt, welche davon sinnvollerweise in den e-Impfpass übertragen werden sollen. Eine digitale „Archivierung“ sämtlicher Impfungen ist nicht vorgesehen. Übertragen werden können selbstverständlich auch nur jene Impfungen, die laut Ihrer Pässe von einer offiziellen Stelle durchgeführt worden sind. Für die Nachtragung sind die e-Card und ein Ausweis erforderlich.
Von der Eintragung zur Impfung
Gestärkt durch die Beratung in der Apotheke, können Sie sich dann bei den niedergelassenen Ärzt:innen impfen lassen. Noch – denn nach wie vor ist die ÖAK felsenfest davon überzeugt, dass Impfen auch in Apotheken möglich sein muss. „Niederschwellige Impf-Angebote treiben die Durchimpfungsraten in die Höhe. Das beweisen dutzende Länder innerhalb und außerhalb der Europäischen Union, in denen es bereits seit vielen Jahren Impfangebote für Erwachsene gibt“, fasst es Mursch-Edlmayr zusammen.
Und die Apothekerschaft steht dafür bereit: Rund 2.000 Apotheker:innen haben sich schon entsprechend fortgebildet und warten nur noch auf den politischen Startschuss. Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch verspricht, dass er weiterhin daran arbeiten werde, dieses zusätzliche Impf-Angebot in den Apotheken zu ermöglichen.