Der Welt-HPV-Tag, der jedes Jahr am 4. März begangen wird, soll Bewusstsein für HPV und HPV-bedingte Krebserkrankungen schaffen und an die Wichtigkeit einer Impfung gegen HPV erinnern.
Die Abkürzung HPV steht für Humane Papillomaviren, die eine große Virusgruppe – derzeit sind mehr als 220 verschiedene Typen bekannt – darstellen. HP-Viren können zu abnormem Zellwachstum beim Menschen führen und Genitalwarzen, Krebsvorstufen sowie Krebs an Gebärmutterhals, Vulva, Penis, Anus oder im Mund-Rachen-Raum verursachen. Pro Jahr sind mehr als 1.000 neue Krebsfälle in Österreich auf HPV zurückzuführen.
HPV werden durch direkten Kontakt mit der Schleimhaut von Mensch zu Mensch übertragen – meist im Rahmen von sexuellen Kontakten. Die Viren dringen über kleinste Verletzungen der Haut und Schleimhäute ein. Etwa 80 Prozent aller Frauen und Männer stecken sich im Laufe des Lebens mit HPV an. Bei den meisten Menschen bleibt eine Infektion folgenlos, aber leider nicht bei allen.
Nein – es kommt auf den jeweiligen Typ an. Niedrig-Risiko-HPV-Typen (z.B. HPV 6 oder HPV 11) können zwar gutartige Genitalwarzen, sogenannte Feigwarzen, verursachen, aber keine ernsthaften Erkrankungen. Die insgesamt ca. 14 Hochrisiko-HPV-Typen können hingegen zu Zellveränderungen führen und das Risiko für bestimmte Krebs-erkrankungen (z.B. Gebärmutterhalskrebs) erhöhen. Zwei davon – HPV 16 und HPV 18 – sind verantwortlich für die meisten HPV-bedingten Krebserkrankungen.
HPV bleibt in vielen Fällen unbemerkt, da kaum spürbare Symptome auftreten. In manchen Fällen bilden sich Feigwarzen, die etwas jucken, brennen oder ein Fremdkörpergefühl verursachen können, aber keine ernsthaften Schmerzen auslösen. Diese Symptomarmut ist trügerisch, denn falls eine HPV-Infektion nicht von alleine ausheilt und chronisch wird, können sich bei bestimmten HPV-Typen im Laufe der Jahre Krebsvorstufen und -erkrankungen bilden.
Dazu zählen Rauchen, das Vorliegen anderer sexuell übertragbarer Erkrankungen (z.B. Herpes oder Chlamydien) und ein geschwächtes Immunsystem (z.B. durch immunsupprimierende Medikamente oder durch eine HIV-Infektion).
Gegen HPV gibt es eine wirksame Impfung. Diese schützt vor den gefährlichsten HPV-Typen und senkt damit das Risiko für Krebserkrankungen. Für den bestmöglichen Schutz sollte bereits vor dem ersten sexuellen Kontakt ein Impfschutz bestehen.
Der in Österreich empfohlene Impfstoff deckt neun HPV-Typen ab. Darunter sind auch jene HPV-Typen, die Genitalwarzen auslösen, sowie die beiden bedeutendsten Hochrisiko-HPV-Typen HPV 16 und 18. Die Impfung schützt in hohem Maße vor HPV-bedingten Krebsvorstufen und Krebs an Gebärmutterhals, Penis, Anus, im Mund-Rachen-Raum und vor Vulva- und Scheidenkrebs. Zudem kann die Impfung auch vor Feigwarzen im Genitalbereich schützen.
Ja, die Impfung ist in jedem Falle noch effektiv und sinnvoll. Die beste Wirkung hat die Impfung, je früher sie verabreicht wird – idealerweise vor dem ersten Sexualverkehr. Die HPV-Impfung wird in Österreich bis zum 30. Lebensjahr empfohlen. Danach sollte mit der Hausärztin, dem Hausarzt besprochen werden, ob eine Impfung noch Sinn macht.
In Österreich wird derzeit zwischen dem 9. und 21. Geburtstag mit zwei Impfdosen (6-8 Monate nach der ersten Impfung) und nach dem 21. Geburtstag mit drei Impfdosen geimpft (zwei Monate nach der ersten Impfung und sechs Monate nach der zweiten Impfung), jedenfalls sollte das Impfschema innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden.
In Österreich können sich folgende Personen kostenlos impfen lassen:
Wer Fragen zur HPV-Impfung (oder zu anderen Impfungen) hat, kann diese jederzeit in der Apotheke vor Ort stellen. Die Impfberatung gehört zu den Kernkompetenzen der Apotheker:innen.