Bislang war die HPV-Schutzimpfung bereits für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen dem 9. und 21. Geburtstag kostenfrei. Ab sofort können sich aber auch Erwachsene bis 30. Geburtstag österreichweit kostenfrei gegen HPV impfen lassen. Die Apothekerkammer empfiehlt allen jungen Menschen, dieses Angebot wahrzunehmen und sich auf diese Weise einfach und schnell gegen die Gefahren einer HPV-Infektion zu schützen.
Die Abkürzung HPV steht für Humane Papillomaviren, die eine große Virusgruppe – derzeit sind mehr als 220 verschiedene Typen bekannt – darstellen. HP-Viren können zu abnormem Zellwachstum beim Menschen führen und Genitalwarzen, Krebsvorstufen sowie Krebs an Gebärmutterhals, Vulva, Penis, Anus oder im Mund-Rachen-Raum verursachen. Pro Jahr sind mehr als 1.000 neue Krebsfälle in Österreich auf HPV zurückzuführen.
HPV werden durch direkten Kontakt mit der Schleimhaut von Mensch zu Mensch übertragen – meist im Rahmen von sexuellen Kontakten. Die Viren dringen über kleinste Verletzungen der Haut und Schleimhäute ein. Etwa 80 Prozent aller Frauen und Männer stecken sich im Laufe des Lebens mit HPV an. Bei den meisten Menschen bleibt eine Infektion folgenlos, aber leider nicht bei allen.
Die HPV-Impfung kann das Risiko für Gebärmutterhalskrebs und Genitalwarzen um bis zu 90 Prozent vermindern. Auch das Risiko für andere HPV-bedingte Krebserkrankungen wird durch die HPV-Impfung deutlich gesenkt. Außerdem ist die Impfung gut verträglich.
Bislang war die HPV-Impfung bereits für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom 9. bis zum 21. Geburtstag kostenlos. Ab 1. Juli 2024 wird das Angebot der kostenfreien HPV-Impfung bis zum 30. Geburtstag ausgedehnt. Diese Ausweitung gilt in ganz Österreich vorerst bis Ende 2025 und soll allen Unter-30-Jährigen die Möglichkeit geben, diese wichtige Schutzimpfung zu erhalten bzw. nachzuholen.
Die kostenlose HPV-Impfung bis zum 30. Geburtstag ist ab sofort in ganz Österreich verfügbar. Zwischen den Bundesländern gibt es allerdings geringfügige Unterschiede bei der praktischen Umsetzung. Auf der Website impfen.gv.at/impfungen/hpv gibt es die erforderlichen Informationen für jedes Bundesland.
HPV werden durch direkten Kontakt mit der Schleimhaut von Mensch zu Mensch übertragen – meist im Rahmen von sexuellen Kontakten. Die beste Wirkung hat die Impfung darum, je früher sie verabreicht wird – idealerweise schon vor dem ersten Sexualverkehr. Aber auch danach ist die Impfung noch sinnvoll und wirksam.
Wer Fragen zur HPV-Impfung (oder zu anderen Impfungen) hat, kann diese jederzeit in der Apotheke vor Ort stellen. Die Impfberatung gehört zu den Kernkompetenzen der Apotheker:innen. Auch das Übertragen früherer Impfungen in den neuen e-Impfpass ist in der Apotheke möglich.
Neben kostenlosen Schutzimpfungen werden auch zusätzliche, niederschwellige Impfstellen benötigt, um die in Österreich teilweise besorgniserregend niedrigen Impfquoten spürbar zu erhöhen. Mit einem flächendeckenden Netz von über 1.400 Standorten und über 2.000 impffortgebildeten Apotheker:innen sind die öffentlichen Apotheken für diese wichtige Aufgabe geradezu prädestiniert. In vielen anderen europäischen Ländern ist das Impfen in der Apotheke längst bewährte Praxis und hat zur Erhöhung der Durchimpfungsraten beigetragen. In Österreich fehlt nur noch der politische Startschuss.