Rosmarin gehört zu den wenigen Heilpflanzen, die sowohl in der Küche als auch im Arzneischrank gern gesehen sind. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Zum einen steigert Rosmarin die Freisetzung von Verdauungssäften und wirkt krampflösend im Verdauungstrakt. Deshalb ist die Pflanze ein hervorragendes Heilmittel bei Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl und Blähungen. Zum anderen wirkt Rosmarin auch appetitanregend und schmeckt sehr aromatisch. Deshalb verwundert es auch nicht, dass der Lippenblütler besonders in der italienischen und französischen Küche als Gewürz großes Ansehen genießt.
Zusätzlich wirkt das ätherische Rosmarinöl hautreizend und durchblutungsfördernd. Besonders als Badezusatz oder verarbeitet in Salben, Cremen oder Lotionen werden Gelenkschmerzen gemildert, müde Beine wieder flott gemacht und Durchblutungsstörungen verbessert. Eine Besonderheit ist die anregende und kräftigende Wirkung. Der Kreislauf wird gestärkt und der Blutdruck leicht erhöht. Niedrige Blutdruckepisoden und Schwächegefühlen können so Einhalt geboten werden.
Einen Rosmarintee bereitet man aus einem Teelöffel (etwa 1,5 Gramm) Rosmarinblätter pro Tasse. Pro Tag können bei Verdauungsbeschwerden bis zu drei Tassen getrunken werden. Einen Badezusatz für leichte Kreislaufbeschwerden oder bei Gelenk- und Muskelschmerzen bereitet man aus 50 Gramm Rosmarinblättern zu. Diese überbrüht man mit zwei Liter kochendem Wasser, lässt das Ganze zehn Minuten ziehen und gibt die abgekühlte Lösung anschließend zum Badewasser hinzu.
Rosmarin ist prinzipiell sehr gut verträglich. Bei schweren Kreislaufbeschwerden, Fieber und Herzschwäche sollte man allerdings unbedingt auf Rosmarinbäder verzichten.