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Tradition trifft High-Tech:

Der Apotheken-Lagerroboter

In den öffentlichen Apotheken und den Krankenhausapotheken verbinden sich Tradition und Technik auf faszinierende Art und Weise.  Das wertvolle, über Jahrhunderte weiterentwickelte Wissen über Arzneimittel wird im Apothekenalltag besonders effektiv eingesetzt, wenn logistische Prozesse von technischen Hilfsmitteln übernommen werden und den Apotheken-MitarbeiterInnen dadurch mehr Zeit für die Beratung und Versorgung ihrer PatientInnen bleibt. Ein Beispiel für eine besondere technische Innovation ist der Apotheken-Lagerroboter.

Jede öffentliche Apotheke hat rund 6.000 unterschiedliche Medikamente und insgesamt rund 24.000 verschiedene Arzneimittelpackungen auf Lager. Krankenhausapotheken haben zwischen 1.000 und 1.500 Wirkstoffe in rund 2.500 Präparate vorrätig. An jedem Tag wird jede Apotheke mehrmals vom Arzneimittelgroßhandel beliefert, um stets für jeden Kunden bzw. jede Kundin das richtige Medikament vorrätig zu haben. Das bedeutet aber auch, dass die Medikamente im Lager permanent nachgefüllt und nach Ablaufdatum sortiert werden müssen. Zudem liegt zwischen dem Lager und der Tara eine gewisse Entfernung, über die jedes Medikament transportiert werden muss. In einer größeren Apotheke kann sich die Wegstrecke, die das Personal beim Holen von Medikamenten zurücklegen muss, schnell auf einige Kilometer pro Tag summieren. Zeit, die deutlich besser für die Beratung der PatientInnen genutzt werden kann. Immer mehr Apotheken lassen diese logistischen Tätigkeiten darum von einem vollautomatischen „Mitarbeiter“ erledigen.

 

Ein moderner Apotheken-Lagerroboter übernimmt nahezu die gesamte Lagerlogistik. Er wird aktiviert, sobald ein/e Apotheken-MitarbeiterIn ein Rezept an der Tara scannt und sucht dann im Lager in wenigen Augenblicken das angeforderte Medikament heraus. Dieses liefert er über ein Schachtsystem direkt zu dem Tara-Platz, von dem aus es angefordert wurde. Das erspart dem/der MitarbeiterIn den Gang ins Lager und das Heraussuchen des Medikamentes sowie der Kundin bzw. dem Kunden Wartezeit.

Der Roboter kann aber noch viel mehr. Wenn er gerade keinen Auftrag hat, um ein Medikament zu suchen, schichtet er das Lager nach einem „chaotischen System“. Das bedeutet, dass jede Medikamentenpackung so platziert wird, dass der Raum optimal genutzt werden kann – unabhängig von der Arzneimittelart oder des Wirkstoffes. Für uns Menschen scheint das Lager auf den ersten Blick ein buntes Durcheinander zu sein, doch der Roboter weiß exakt, welches Medikament wo zu finden ist und wie viele Medikamente sich gerade im Lager befinden. Und er kennt auch jedes Ablaufdatum. Dieses müsste sonst bei jeder Medikamentenpackung vom Personal regelmäßig überprüft werden.

Werden neue Medikamente angeliefert, übernimmt der Roboter das Einsortieren. Er scannt jedes Medikament, erfasst es im Lagersystem und platziert es an einer günstigen Stelle. Läuft ein Medikament ab, wird das vom Roboter erkannt und die Packung aussortiert. Bei all diesen Prozessen folgt der Roboter drei Dringlichkeitsstufen: Medikamentenanforderungen von der Tara haben oberste Priorität und werden sofort bearbeitet. Danach folgt das Einsortieren neuer Medikamente. Und wenn keine dieser beiden Anforderungen vorliegt, räumt der Roboter das Lager auf, um den Platz möglichst effizient nutzen zu können.

Ein moderner Apotheken-Lagerarbeiter erspart den MitarbeiterInnen vieler öffentlicher Apotheken und Krankenhausapotheken somit viele logistische Tätigkeiten. Und vor allem verschafft er ihnen zusätzliche Zeit für ihre wichtigste Aufgabe: die Beratung der Menschen an der Tara.