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Mythen und Fakten über Schuppenflechte

Die Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist eine chronische Krankheit, um die sich leider viele hartnäckige Mythen und Missverständnisse halten. Diese führen wiederum zu unnötigen (Berührungs-)Ängsten, Stigmatisierungen und falschen Urteilen, durch die Betroffene häufig - zusätzlich zu den körperlichen Belastungen durch die Krankheit - auch noch psychisch zu leiden haben. Anlässlich des Welt-Psoriasis-Tages haben wir wichtige Informationen zur Schuppenflechte zusammengefasst, um einen klareren Blick auf diese häufig vorkommende Krankheit zu ermöglichen.

Fragen und Antworten zu Schuppenflechte (Psoriasis)

Schuppenflechte ist eine Autoimmunerkrankung, die sich meist als chronische, entzündliche Hauterkrankung mit Schuppenbildung ausprägt und auf Gelenke übergreifen kann (Psioriasis-Arthritis). Sie verursacht schuppige, gerötete Hautstellen, oft an Ellenbogen, Knien, Kopfhaut und Rücken. Die Krankheit verläuft meist in Schüben und wird durch eine beschleunigte Hautzellproduktion verursacht.

Der Begriff „Schuppenflechte“ beschreibt die charakteristische Erscheinung der Erkrankung, bei der sich schuppige Hautschichten ablösen („Schuppen“) und die Haut oft gerötet und entzündet wirkt („Flechte“).

Österreichweit gibt es rund 250.000 Betroffene, also knapp 3 Prozent der Bevölkerung. Weltweit tritt die Erkrankung in ähnlicher Häufigkeit auf. Schuppenflechte kann in jedem Alter auftreten, aber es gibt zwei Altersgruppen, die besonders häufig betroffen sind: Jugendliche zu Beginn der Pubertät und junge Erwachsene vor dem 40. Lebensjahr. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Häufigkeit gibt es nicht.

Schuppenflechte entsteht durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems, die die Hautzellenproduktion beschleunigt. Statt sich innerhalb eines Monats zu erneuern, werden Hautzellen bei Betroffenen in wenigen Tagen produziert, was zu schuppigen Hautstellen führt.

Plaques nennt man die typischen, stark abgegrenzten Hautveränderungen, die bei Schuppenflechte auftreten. Sie erscheinen als deutlich gerötete Hautstellen, die oft von silbrigen oder weißlichen Schuppen bedeckt sind. Die Plaques können unterschiedlich groß sein und treten häufig an Ellenbogen, Knien, der Kopfhaut und dem unteren Rücken auf, wobei sie oft Juckreiz und gelegentlich Schmerzen verursachen.

Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber genetische Veranlagungen und eine Autoimmunreaktion des Körpers spielen eine wichtige Rolle. Triggerfaktoren wie leichte Hautverletzungen (z.B. durch Tätowierungen, Piercings oder Kratzen), Infekte, Rauchen, Alkohol, manche Chemikalien (z.B. in Putz- oder Desinfektionsmitteln) oder manche Arzneimittel (z.B. Betablocker oder bestimmte Antibiotika) können einen Schub auslösen oder anstoßen.

Eine genetische Vorbelastung spielt bei Psoriasis eine wichtige Rolle: Etwa 30 bis 40 Prozent der Betroffenen haben Familienangehörige mit Psoriasis. Bestimmte Genvarianten erhöhen das Risiko, an Psoriasis zu erkranken, da sie das Immunsystem beeinflussen und Entzündungsprozesse fördern. Allerdings lösen meist zusätzliche Faktoren wie Stress, Infektionen oder Verletzungen der Haut den eigentlichen Ausbruch aus. Die genetische Veranlagung erhöht also die Anfälligkeit, ist aber nicht alleinige Ursache.

Die Ernährung kann einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf und die Symptome von Schuppenflechte haben, da bestimmte Lebensmittel Entzündungen im Körper fördern oder mindern können. Eine entzündungshemmende Ernährung, reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Obst und Gemüse, kann dabei helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Hautgesundheit zu unterstützen. Zucker, gesättigte Fette, rotes Fleisch und stark verarbeitete Lebensmittel hingegen stehen im Verdacht, Entzündungen zu fördern und Psoriasis-Schübe zu begünstigen. Auch Übergewicht kann die Schwere der Symptome erhöhen, weshalb eine ausgewogene Ernährung und ggf. Gewichtsreduktion hilfreich sein können.

Nein, Schuppenflechte hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Sie ist eine Autoimmunerkrankung und nicht auf äußere Faktoren wie Sauberkeit zurückzuführen.

Nein, Schuppenflechte ist nicht ansteckend. Sie entsteht durch eine Autoimmunreaktion und kann nicht durch Hautkontakt oder andere Formen der Übertragung weitergegeben werden.

Regelmäßige Hautpflege hilft, die Haut geschmeidig zu halten und die Schuppung zu mindern. Feuchtigkeitsspendende Cremes und Salben aus der Apotheke sind besonders wichtig, um das Wohlbefinden zu verbessern und die Haut zu beruhigen.

Eine gute Hautpflege bildet die Basistherapie bei Schuppenflechte. Rückfettende Salben und Lotionen aus der Apotheke unterstützen dabei, die Haut geschmeidig zu halten und vor Verletzungen zu schützen. Zusätzlich können spezielle Cremes den Juckreiz lindern. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Harnstoff (Urea) oder Salicylsäure wirken gezielt gegen die Hautschuppung. Leichte Fälle von Psoriasis versucht man äußerlich (topisch) mit Salben, Cremes oder Lotionen mit Kortison oder Vitamin-D-3 zu lindern. Bei mittelschwerer und schwerer Psoriasis werden zusätzlich Wirkstoffe wie Cyclosporin oder Metrotrexat sowie Biologika eingesetzt, die in vielen Fällen die Entzündung stark vermindern oder sogar stoppen können. Auch nicht-medikamentöse Ansätze wie Lichttherapie (UV-B oder PUVA), Ernährungsumstellungen und Techniken zur Stressbewältigung können helfen, Symptome zu lindern und Schübe zu verringern.

Schuppenflechte ist derzeit nicht heilbar, aber immer besser behandelbar. Mit modernen Therapien lassen sich die Symptome oft gut kontrollieren und Schübe reduzieren.

In der Apotheke vor Ort werden Psoriasis-Patient:innen kompetent zur Pflege der strapazierten Haut beraten. Eine gute Hautpflege bildet die Basistherapie bei Schuppenflechte.