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Welt-Parkinson-Tag:
Apotheker:innen an der Seite der Patient:innen

Für fast alle Menschen, die an der neurodegenerativen Krankheit leiden, ist die Apotheke vor Ort eine ganz wichtige Anlaufstelle, um durch eine optimale medikamentöse Therapie möglichst viel Lebensqualität zu erhalten

Zittern (Tremor), Muskelsteifigkeit (Rigor), verlangsamte Bewegungsabläufe (Bradykinese), starre Mimik und Gleichgewichtsprobleme – diese Symptome sind charakteristisch für Morbus Parkinson. In Österreich sind rund 25.000 Menschen von dieser neurodegenerativen Krankheit betroffen, die bislang noch nicht geheilt, jedoch symptomatisch meist gut behandelt werden kann. Bei dieser Behandlung, die den Betroffenen möglichst viel Lebensqualität ermöglichen soll, übernehmen Apotheker:innen eine wichtige Rolle.

Neben Alzheimer zählt Parkinson zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen im höheren Lebensalter. Weltweit ist es sogar die am schnellsten zunehmende neurodegenerative Erkrankung, über die genauen Ursachen für diese Entwicklung rätseln Forscher:innen noch. Sicher ist hingegen: Für fast alle Betroffenen ist die Apotheke vor Ort eine ganz wichtige Anlaufstelle, denn die Patient:innen haben aufgrund ihres Alters und der Krankheitssymptome zumeist einen deutlich eingeschränkten Mobilitätsradius, bekommen häufig komplexe Therapiepläne verordnet und müssen oftmals viele verschiedene Medikamente gleichzeitig einnehmen. In vielen Fällen begleiten Apotheker:innen Parkinson-Patient:innen über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte mit ihrer Expertise. 

Was ist Morbus Parkinson?

Parkinson, auch bekannt als Morbus Parkinson, ist eine chronisch fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem das Bewegungsverhalten betrifft. Die Krankheit tritt meist im höheren Lebensalter auf, kann jedoch auch bei jüngeren Menschen beginnen. Sie gehört zu den sogenannten neurodegenerativen Erkrankungen, da sie durch das Absterben bestimmter Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet ist. Besonders betroffen ist die sogenannte Substantia nigra, ein Bereich im Mittelhirn, in dem Dopamin produziert wird. Dopamin ist ein Botenstoff, der für die reibungslose Steuerung von Bewegungen notwendig ist. Der Mangel an Dopamin führt zu den typischen Bewegungsstörungen, die für Parkinson charakteristisch sind. Benannt ist die Erkrankung nach dem englischen Apotheker und Arzt James Parkinson. Er beschrieb die Hauptsymptome der Krankheit erstmals 1817 und gab ihr den Namen „Schüttellähmung“. 

Die medikamentöse Therapie bildet die Basis der symptomatischen Parkinson-Behandlung. Am häufigsten wird L-Dopa (Levodopa) eingesetzt, ein Wirkstoff, der im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird und dadurch die fehlende Substanz ersetzt. Dopaminagonisten, die die Wirkung von Dopamin im Gehirn nachahmen, sowie MAO-B-Hemmer und COMT-Hemmer, die den Abbau von Dopamin verlangsamen, kommen ebenfalls zum Einsatz. In vielen Fällen wird eine Kombination dieser Medikamente verwendet, um die Wirkung zu optimieren und Nebenwirkungen zu minimieren.

Apotheker:innen informieren die Patient:innen über die richtige Einnahme der Arzneimittel – L-Dopa darf beispielsweise nicht gemeinsam mit eiweißreicher Kost eingenommen werden –, geben Hinweise zu möglichen Nebenwirkungen und unterstützen bei der Einhaltung der für ältere Menschen alleine oftmals schwer umsetzbaren Therapiepläne. Durch die jahrelange Betreuung der Betroffenen nehmen sie auch Anzeichen für Wirkverlust oder Komplikationen bei bestimmten Medikamenten wahr (z.B. "Wearing-off", "On-Off"-Phänomene). Und sie erfahren durch den häufigen Kontakt mit den Patient:innen oftmals von Lücken in der verordneten Medikation, beispielsweise in Form einer nicht ausreichenden medikamentösen Behandlung bestimmter nicht-motorischer Symptome wie Depression oder Schlafstörungen, und verweisen die Betroffenen dann an eine/n Arzt/Ärztin.

Parkinson-Patient:innen müssen häufig viele Arzneimittel gleichzeitig einnehmen und es ist gerade für ältere Menschen nicht leicht, den Überblick zu behalten. Eine Medikationsanalyse in der Apotheke hilft, arzneimittelbezogene Probleme (z.B. Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Wirkstoffen) zu identifizieren und die Arzneimittelsicherheit zu erhöhen.

Da viele Parkinson-Patient:innen Senior:innen sind und häufig auch noch an anderen Erkrankungen und Beschwerden leiden, müssen sie in der Regel viele Medikamente gleichzeitig einnehmen (Polypharmazie). Als Arzneimittelexpert:innen prüfen Apotheker:innen im Rahmen von Medikationsanalysen, ob sich die Medikamente eines Patienten, einer Patientin miteinander gut vertragen oder ob es zu potentiell gefährlichen Wechselwirkungen zwischen bestimmten Wirkstoffen kommen kann. Nicht selten verlieren ältere Menschen auch den Überblick, welche Medikamente sie wann nehmen müssen und welche sie eigentlich gar nicht mehr benötigen. Apotheker:innen sorgen mit ihrer Expertise für Klarheit und mehr Arzneimittelsicherheit.

Gemeinsam mit Vertreter:innen anderer Gesundheitsberufe wie Ärztinnen/Ärzten, Pflegekräften, Psycholog:innen, Physiotherapeut:innen und Logopäd:innen tragen Apotheker:innen somit dazu bei, dass Parkinson-Patient:innen trotz ihrer schweren Erkrankung weiterhin am sozialen Leben teilhaben können und ihre Mobilität so lange wie möglich erhalten bleibt.