Obwohl das Rauchen die Gesundheit schädigt wie kaum ein anderes Genussmittel, rauchen immer noch 20 bis 25 Prozent der Österreicher:innen täglich – das Land liegt damit klar über dem OECD-Durchschnitt (ca. 18 Prozent). Häufig beginnen leider Menschen schon im Jugendalter zu rauchen. Der Weltnichtrauchertag soll auf die ernsten gesundheitlichen Konsequenzen des Rauchens erinnern. Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, hat mit den Apotheker:innen kompetente Unterstützer:innen an seiner Seite.
Tabakrauch ist in jedem Lebensalter Gift für unseren Körper. Vor allem das Herz, die Gefäße, Augen, Haut und das Immunsystem werden vom Tabakkonsum in Mitleidenschaft gezogen. Der Rauch enthält rund 90 Stoffe, die bisher als krebserzeugend oder möglicherweise krebserzeugend eingestuft wurden, und insgesamt rund 5.000 Chemikalien, darunter mindestens 250 toxische Substanzen wie Arsen, Blei oder Blausäure. Rauchen ist auch die wichtigste vermeidbare Todesursache. Statistisch betrachtet wird die Hälfte aller aktuellen Raucher:innen an einer Erkrankung versterben, die durch das Rauchen verursacht ist. In Österreich sind rund 16 Prozent aller Todesfälle auf die gesundheitlichen Folgen des Rauchens zurückzuführen.
Tabakrauch enthält
90,00
Stoffe, die bisher als krebserzeugend oder möglicherweise krebserzeugend eingestuft wurden.
Auch E-Zigaretten und Tabakerhitzer sind nicht harmlos
Viele Raucher:innen sind in den letzten Jahren auf E-Zigaretten und Tabakerhitzer umgestiegen. Das scheint nach heutigem Kenntnisstand das kleinere Übel im Vergleich zum Rauchen von Zigaretten zu sein, da anders als bei herkömmlichen Tabak-Zigaretten keine Verbrennungsprodukte entstehen. Allerdings enthalten E-Zigaretten andere möglicherweise gefährdende Inhaltsstoffe und es fehlen auch noch Langzeitstudien zu den Auswirkungen des Dampfens. Gesundheitlich unbedenklich ist es jedoch keineswegs.
Mehrzahl der Raucher:innen möchte aufhören
6 von 10 Raucher:innen würden gerne aufhören zu rauchen. Im Durchschnitt braucht es drei bis vier Anläufe bis zur dauerhaften Abstinenz. Das liegt vor allem am hohen Suchtpotential von Nikotin. Dieses ist groß hoch wie bei Morphin oder Kokain. Sinkt der Nikotinspiegel im Körper, treten Entzugssymptomen wie Reizbarkeit, Nervosität, „Craving“, Unruhe, Konzentrationsschwäche, launisches Verhalten, verstärktes Hungergefühl, Schlafprobleme und Kopfschmerzen auf.
Eine Nikotinsubstitution mildert die Entzugssymptomatik deutlich und erhöht die Chance auf eine dauerhafte Abstinenz. Empfohlen wird die Nikotinersatztherapie allen Raucher:innen, die mehr als zehn Zigaretten täglich rauchen. Die empfohlene Behandlungsdauer liegt bei zwei bis drei Monaten. Der Grad der Nikotinabhängigkeit kann mit dem Fagerström-Test bestimmt werden.
Apotheker:innen unterstützen bei der Rauchentwöhnung
Fast alle Formen der Nikotinersatztherapie (Nikotinkaugummi, transdermale Nikotinpflaster, Nikotin-Nasensprays, Nikotininhaler, sublinguale Tabletten und Lutschtabletten) liefern gute Ergebnisse und steigern die Erfolgsaussichten der Raucherentwöhnung auf das 1,5- bis 2-fache. Für viele Aufhörwillige ist die Apotheke die erste Anlaufstelle. Die Apotheker:innen mit ihrer großen Expertise in Gesundheitsfragen helfen mit vielen Tipps und Ratschlägen rund um den Rauchstopp und beraten bei der Auswahl, Dosierung und Handhabung von Nikotinersatzprodukten.
Ein Rauchstopp macht übrigens in jedem Lebensalter Sinn, denn unser Körper beweist erstaunliche Regenerationsfähigkeiten, nachdem man den Tabakkonsum eingestellt hat. Die ersten Erholungszeichen sind bereits nach wenigen Stunden feststellbar (siehe Grafik unten).