Die Österreichische Apothekerkammer setzt sich intensiv dafür ein, die Interessen der österreichischen Apotheker:innen auch auf internationaler und europäischer Ebene zu vertreten. Ziel ist es, sich mit starker Stimme in Entscheidungen der Gesundheitspolitik einzubringen, die außerhalb Österreichs getroffen werden. So stellen wir sicher, dass unsere Mitglieder von den neuesten internationalen Entwicklungen im Gesundheitswesen profitieren. Als Bindeglied zwischen den heimischen Apotheker:innen und internationalen Gremien arbeiten wir kontinuierlich daran, die besten Praktiken und Standards auszutauschen und die Position der Apotheker in Europa zu festigen. Dabei gilt unser Einsatz vor allem der Weiterentwicklung des Apotheker:innenberufs, der Verbesserung der Arzneimittelversorgung, der Förderung von Gesundheitsdienstleistungen in Apotheken und damit einer hohen Dienstleistungsqualität und der Sicherheit unserer Patienten.
In den folgenden Organisationen engagiert sich die Österreichische Apothekerkammer auf internationaler Ebene für den Apothekerstand:
► Pharmaceutical Group of European Union (PGEU)
► International Pharmaceutical Federation (FIP)
► European Association of Hospital Pharmacists
Aktuell stehen vor allem folgende Themenbereiche im Fokus unserer internationalen Arbeit:
EU-Pharmapaket: Aktive Vertretung der Interessen durch die Österreichische Apothekerkammer
Die EU-Kommission hat kürzlich einen Vorschlag zur Überarbeitung des Arzneimittelrechts vorgelegt, bekannt als das EU-Pharmapaket. Dieses umfangreiche Paket zielt darauf ab, die Verfügbarkeit von Arzneimitteln zu verbessern, die Patientensicherheit zu erhöhen und gleichzeitig Innovationen im pharmazeutischen Sektor zu fördern. Die Österreichische Apothekerkammer begrüßt grundsätzlich Initiativen, die den Patientenschutz stärken. Gleichzeitig sind wir uns der potenziellen Auswirkungen auf unsere Mitglieder - die Apothekerinnen und Apotheker in Österreich - bewusst. Daher setzen wir uns aktiv in den Diskussionen auf EU-Ebene für die Interessen unserer Mitglieder ein, um sicherzustellen, dass die vorgeschlagenen Änderungen die Rolle der Apotheker als unverzichtbare Säule im Gesundheitssystem berücksichtigen. Unser Ziel ist es, durch unsere Beteiligung am Entscheidungsprozess, die besten Voraussetzungen für die Ausübung des Apothekerberufs in Österreich zu gewährleisten und die Qualität und Sicherheit der Arzneimittelversorgung für unsere Patienten zu sichern.
► Weiterführende Informationen auf der Website der EU-Kommission
European Health Dataspace (EHDS): Europaweite Digitalisierung des Gesundheitswesens
Die EU treibt aktuell das ambitionierte Projekt des European Health Dataspace (EHDS) voran, mit dem Ziel, die Digitalisierung im Gesundheitswesen europaweit zu fördern und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu intensivieren. Erster Bestandteil dieses Vorhabens ist die Einführung der grenzüberschreitenden Kompatibilität von eRezepten, die damit europaweit (als Privatrezepte) anerkannt und eingelöst werden können. Dies soll Patienten mehr Flexibilität bieten, vor allem wenn sie sich in einem anderen EU-Land aufhalten. Die Österreichische Apothekerkammer unterstützt die Modernisierung und Digitalisierung des Gesundheitswesens, sieht jedoch auch die Notwendigkeit, die Interessen und Bedenken der Apothekerinnen und Apotheker in Österreich zu berücksichtigen. Auch auf den Schutz der Gesundheitsdaten der Bevölkerung darf nicht vergessen werden. Daher engagieren wir uns aktiv im EU-Gesetzgebungsverfahren, um sicherzustellen, dass die Implementierung des EHDS und die Einführung grenzüberschreitender eRezepte sowohl den Patientenschutz gewährleisten als auch die Arbeitsprozesse in den Apotheken berücksichtigen. Es ist uns ein Anliegen, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen den hohen Qualitätsstandard der pharmazeutischen Versorgung in Österreich nicht nur beibehält, sondern weiterhin stärkt.
► Weiterführende Informationen auf der Website der EU-Kommission