Kinder und Jugendliche benötigen nicht nur eine spezielle medizinische Betreuung, sondern auch für sie individuell angepasste Medikamente. In der Versorgungspraxis fehlt es allerdings oft an industriell hergestellten Fertigarzneimitteln. Hier kommt der sogenannten „magistralen Rezeptur“, einem nach Rezept individuell, händisch angefertigten Arzneimittel, sehr hohe Bedeutung zu. Diese Anfertigungen durch Apothekerinnen und Apotheker schließen oft Therapielücken für Kinder und Jugendliche.
Dieser Ansatz findet im Projekt JUNIORMED Niederschlag. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten ist es Apothekerinnen und Apothekern gelungen, ein Standardwerk von verfügbaren Rezepturen und qualitätsgeprüften Herstellungsvorschriften für die wichtigsten Indikationsgebiete in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu publizieren. Dieser praxistaugliche und nützliche Begleiter ist ein wesentlicher Beitrag zu einer Vereinheitlichung und qualitätsgesicherten Standardisierung in der täglichen Arbeit von Apothekerinnen und Apothekern und soll als Nachschlagewerk und Ideenspeicher dienen.
„Wir Apothekerinnen und Apotheker sorgen als „Best Point of Care“ jeden Tag für die Gesundheit der Menschen. Damit die Apotheke jene professionelle Anlaufstelle auch für Eltern und Jugendliche bleibt, wo die Anliegen der Gesundheit zu Hause sind, ist es enorm wichtig, laufend interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Es freut mich sehr, dass wir mit JUNIORMED ein wertvolles Nachschlagewerk präsentieren können, in dem wir unsere unverzichtbare Expertise innerhalb des Gesundheitssystems zeigen und gemeinsam als Apothekerinnen, Apotheker sowie Ärztinnen und Ärzte unmittelbar zum gesundheitlichen Wohle der Kinder und Jugendlichen beitragen“, zeigt sich Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, erfreut über das vorliegende Kompendium.
"In diesem besonderen Medikationsbereich ist es erforderlich, dass sich Medizin und Pharmazie interdisziplinär optimal ergänzen. Wir nutzen eine großartige Chance zur Zusammenführung von standardisierten magistralen Rezepturen für Kinder und Jugendliche. Dieses Projekt setzt einen ersten Schritt, der zur weiteren Realisierung einer umfassenden Arzneimitteldatenbank im Kinder- und Jugendmedikationsbereich führen soll", sagt Prim. Univ. -Prof. Dr. Wolfgang Sperl, Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde.
"Juniormed versteht sich als Teil einer Qualitätsoffensive zur Arzneimittelversorgung von Kindern und Jugendlichen, die in interdisziplinärer Kooperation das Fachwissen von Universitäten, Kinderärztinnen und Kinderärzten, Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern, Hautärztinnen und Hautärzten, Pharmazeutinnen und Pharmazeuten sowie pharmazeutischen Technologinnen und Technologen vereint. Wir hoffen, damit einen Beitrag zu einer Vereinheitlichung und qualitätsgesicherten Standardisierung in der praktischen, täglichen Arbeit mit magistralen Rezepturen zu leisten und wünschen uns, dass dieses Werk ein praxistauglicher und nützlicher Begleiter für alle Apothekerinnen und Apotheker sowie Arztinnen und Ärzte sein wird", so Mag. pharm. Monika Aichberger, Vizepräsidentin der Apothekerkammer, Landesgeschäftsstelle Oberösterreich.
Das Projekt wurde von der Österreichischen Apothekerkammer initiiert und mit folgenden Kooperationspartnern durchgeführt: