Apotheker:innen leisten einen wesentlichen Beitrag bei der Betreuung von Drogenkranken in Österreich. Sie geben die verschriebenen Ersatzmedikamente an die Suchtkranken ab und sorgen für deren kontrollierte Einnahme. Diese Ersatzmedikamente, welche die Drogenkranken im Zuge ihrer Substitutionstherapie bekommen, werden in der Apotheke oft magistral und individuell für die einzelne Patientin, den einzelnen Patienten hergestellt. Wenn eine Drogenkranke oder ein Drogenkranker mit der ärztlichen Dauerverschreibung in die Apotheke kommt, muss die Apothekerin, der Apotheker dafür sorgen, dass die Einnahme unter ihrer bzw. seiner Aufsicht erfolgt. In den Apotheken können Drogenkranke auch sterile Spritzen bekommen, damit nicht durch gebrauchte Spritzen Infektionskrankheiten übertragen werden.
Entzug und Heilung von der Sucht sind ein sehr schwieriger Prozess, der leider nicht oft gelingt. Doch schon die konsequente Einnahme von Ersatzmedikamenten ist ein Erfolg. Manchen Drogenkranken wird dadurch die Rückkehr in eine annähernd normale Existenz, zu Arbeit und sozialem Leben möglich. Deshalb gibt es das Drogenersatzprogramm, das von der Krankenkasse bezahlt wird. Damit sollen die Süchtigen auch von der Straße geholt und von der Beschaffungskriminalität ferngehalten werden. Außerdem werden sie vor Gefahren geschützt, die der Erwerb von Drogen auf der Straße mit sich bringt (z.B. Verunreinigungen oder ein unbekannter Wirkstoffgehalt, der zu gefährlichen Überdosierungen führen kann). Für einige ebnet die Behandlung mit Ersatzmedikamenten schließlich den Weg zur Heilung. Das Drogensubstitutionsprogramm und der damit verbundene tägliche Besuch in der Apotheke hat für manche Süchtige auch eine gewisse soziale Funktion.