Angesichts jüngster Meldungen über den zunehmenden Schmuggel mit gefälschten Arzneimitteln warnen Österreichs Apothekerinnen und Apotheker die Bevölkerung vor dem Erwerb derartiger illegaler Produkte. „Gerade in der globalen Coronakrise setzen kriminelle Banden auf die Verunsicherung und das mangelnde Fachwissen der Menschen. Diese illegalen Händler versuchen unter anderem, gefälschte, wirkungslose und gesundheitsgefährdende Medikamente, geschmuggelte Schutzmasken sowie Antibiotika in Österreich abzusetzen. Bei derartigen verbotenen Produkten gibt es keine Qualitäts- und Herkunftskontrolle. Die Kriminellen setzen damit die Gesundheit der Menschen aufs Spiel. Darüber hinaus verursacht der illegale Medikamentenschmuggel volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe“, warnt Mag. pharm. Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer.
Für die Bevölkerung gebe nur einen einzigen sicheren Weg: jenen in die Apotheke, wie Podroschko betont. „Ausschließlich dort sollte man Medikamente kaufen. Denn nur in der Apotheke hat man eine hundertprozentige Sicherheit, dass es sich nicht um Fälschungen handelt. Aufgrund der strengen Auflagen, Sicherheitskontrollen und der engmaschigen Lieferkette haben Fälscherbanden in den heimischen Apotheken keine Chance. Apothekerin und Apotheker garantieren nicht nur die Echtheit von Arzneimitteln, sie sorgen auch dafür, dass sich mehrere Medikamente gleichsam untereinander vertragen. Daher: Gehen Sie auf Nummer sicher und kaufen Sie Ihre Arzneimittel nur in der Apotheke vor Ort.“
Im Kampf gegen illegalen Handel mit Medikamenten und Doping-Substanzen konnten europäische Ermittler in einer großen Polizeiaktion unlängst 25 kriminelle Banden ausheben. 667 Personen wurden festgenommen, wie die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag meldete. Arzneimittel im Wert von rund 73 Millionen Euro wurden sichergestellt und ganze Berge gefälschter medizinische Hilfsmittel und Präparate im Kampf gegen Covid-19, wie Gesichtsmasken, Corona-Tests und Desinfektionsgels, eingezogen.
„Besorgniserregend ist, dass der Handel mit illegalen Arzneimitteln zunehmend boomt. Er besitzt weltweilt bereits ein größeres Volumen als der mit Drogen. Dahinter stehen ein relativ geringes Risiko für die Verbrecher, entdeckt zu werden, sowie der generell wachsende Markt für geschmuggelte und gefälschte Präparate. Man bedenke: Im besten Fall ist ein gefälschtes Medikament für den Betroffenen wirkungslos, im schlimmsten Fall gesundheitsschädigend oder sogar tödlich“, gibt Podroschko zu bedenken und erneuert seinen Appell an die Menschen, zur Sicherheit sämtliche Arzneimittel nur über die Apotheke zu beziehen.
OTS-Aussendung der Österreichischen Apothekerkammer vom 11. Dezember 2020
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