Die Apothekerkammer begrüßt, dass es für die Bevölkerung auch weiterhin die Möglichkeit geben wird, sich gratis zu testen. Gleichzeitig appelliert sie an die Verantwortungsträger in den Bundesländern sicherzustellen, dass besonders die von der Pandemie am stärksten gefährdeten Personen, die älteren Menschen, einfache, praktikable und hochwertige Testmöglichkeiten erhalten. Die in einigen Bundesländern geplanten Teststrukturen mit PCR-Heimgurgeltests würden dieser vulnerablen und oft nicht sehr technik-affinen Personengruppe den Zugang zu PCR-Tests unnötig erschweren, warnt die Apothekerkammer.
Um die lückenlose Versorgung der gesamten Bevölkerung, besonders der Älteren, mit Gratis-PCR-Tests auch in Zukunft aufrechtzuerhalten, sollten die kostenlosen Testungen auch weiterhin in den Apotheken durchgeführt werden. So lautet ein Angebot der Österreichischen Apothekerkammer an die einzelnen Bundesländer. Vorbild seien die Apotheken der Steiermark, die sich bereits mit der dortigen Landesregierung auf dieses Modell geeinigt hätten, gibt die Standesvertretung der bundesweit 6.800 Apothekerinnen und Apotheker bekannt. „Seit Beginn der COVID-19-Pandemie spielen Apothekerinnen und Apotheker eine immens wichtige Rolle bei den Testungen. Wir stehen bereit, dieser großen Verantwortung weiterhin nachzukommen und das bewährte und besonders von vielen älteren Menschen geschätzte System fortzuführen. Und zwar wohnortnah, niederschwellig, unbürokratisch und flächendeckend“, erklärt Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer.
Nach Einschätzung der Apothekerkammer bringt ein Test-Setup, das sich auf PCR-Gurgeltests konzentriert vor allem für viele ältere Personen Nachteile. „Nicht alle Menschen haben für diese Art der Selbsttests das ausreichende technische Know-how, manche besitzen auch kein Smartphone“, gibt Mursch-Edlmayr zu bedenken. „Als Gesundheitsdienstleister und Vertrauenspersonen wehren wir uns vehement dagegen, benachteiligte und vulnerable Gruppen im Testbetrieb zu benachteiligen oder sogar davon auszuschließen“, so die Apothekerkammer-Präsidentin. „Ich erlebe tagtäglich in der Apotheke, dass gerade unsichere oder ältere Menschen ihre Gesundheit lieber einem persönlich bekannten Ansprechpartner anvertrauen als einem anonymen System. Das muss die Politik berücksichtigen, wenn sie die gesamte Bevölkerung mit ihrem Präventionskonzept erreichen will.“
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