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Apothekensuche

Mag. Helena Pätoprstá arbeitet als angestelle Apothekerin in einer öffentlichen Apotheke in Niederösterreich.

 

1. Wieso haben Sie sich für den Apothekerberuf entschieden?

„Ich fand den Berufsalltag des Apothekers interessant: die Vielfalt der Tätigkeiten, ob an der Tara, im Labor, in der Warenwirtschaft. Es ist wie ein Geschäft zu führen, aber noch mehr: Man bedient nicht nur, sondern berät und hilft auch. Und ich liebe Chemie, die Notwendigkeit des Gleichgewichts - pharmazeutisch betrachtet als Möglichkeit, den Körper- und Seelenzustand zu beeinflussen, faszinierend!”

2. Was gefällt Ihnen an der Arbeit in der Apotheke besonders?

„Die Zubereitung, das Mischen, das ´Kochen´, das Vollbringen. Und die Stille im Labor - ein Gegensatz zum Wirrwarr an der Tara.”

3. Was hat Sie nach Österreich geführt?

„Die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten und dennoch anständig entlohnt zu werden.” 

4. Seit wann arbeiten Sie in Österreich als Apotheker:in? Wo waren Sie zuvor tätig?

„Seit Jänner 2024. Zuvor war ich ausschließlich in der Slowakei tätig: Sehr kurz als Handelsvertreterin, dann als junge Abteilungsleiterin in einer Krankenhausapotheke und später bin ich dann in eine öffentliche Apotheke gewechselt. Nach der Karenz habe ich im Gesundheitsministerium gearbeitet, habe dem Sitzen vor dem Computer dann aber lieber Tschüss gesagt und mich in Österreich beworben.”

5. Was war die größte Herausforderung beim beruflichen Einstieg in Österreich?

„Am meisten machte meinem Hirn zu schaffen, dass es jeden Tag 8,5 Stunden Deutsch ‘liefern’ musste. Anfangs musste ich mich richtig überwinden, nicht in einen ´Ich Tarzan, du Jane´-Modus umzuschalten. Was das Pharmazeutische betrifft: Herausfordernd waren die anderen Regelungen bei der Rezeptabgabe, die anderen Handelsnamen von Medikamenten und die Palette an mir noch unbekannten Produkten, die sich im Roboter ‘versteckten’.”

6. In welchen Sprachen beraten Sie Kund:innen?

„Deutsch, Englisch, Slowakisch und Tschechisch.”

7. Was ist der größte Unterschied zu Apotheken in Ihrem Heimatland?

„In der Slowakei sind Apotheken in Händen von Nicht-Apothekern, es gibt fast nur Apothekenketten. Ein bisschen McDonalds-mäßig, zu ‘instant’, wenn Sie mich fragen. Und es wird nicht so viel Wert auf die Zubereitung vor Ort gelegt. Das finde ich auch schade.”

8. Was gefällt Ihnen an bzw. in Österreich besonders?

„Dass die Geschäfte am Sonntag geschlossen haben, das ist doch ein Muss. Und dort, wo ich arbeite, hat´s Niveau, hat´s Glanz.”

9. Ihr größtes Interesse/Hobby jenseits von Pharmazie/Apotheke:

„Yoga - und wieder sind wir beim Gleichgewicht.”

10. Ihr Lieblingsspruch/-zitat:

„Nelson Mandela hat gesagt: Es erscheint immer unmöglich, bis es vollbracht ist.”