1. Wieso haben Sie sich für den Apothekerberuf entschieden?
„Ich wollte schon immer im Gesundheitswesen arbeiten. Es war für mich immer wichtig, Menschen zu helfen und mich selbst herausfordern zu können. Außerdem habe ich mich schon immer für Heilpflanzen interessiert und dafür, wie sie bei bestimmten Krankheiten helfen können. Es ist ein vielfältiger und herausfordernder Beruf, in dem man sich ständig weiterbilden muss.”
2. Was gefällt Ihnen an der Arbeit in der Apotheke besonders?
„Es gefällt mir, dass wir mit Hilfe der an der Uni erworbenen Kenntnisse die Probleme der Patienten lösen und sie beraten können. Sie können jederzeit zu uns kommen, sie können uns vertrauen. Und wir können auch eine gute Beziehung zu anderen Berufsgruppen im Gesundheitssektor aufbauen.”
3. Was hat Sie nach Österreich geführt?
„Ich habe es als berufliche Herausforderung gesehen. Ich habe in Ungarn auch immer an Weiterbildungen teilgenommen, nach der Uni habe ich noch die Fachapothekerausbildung in Pharmakologie absolviert. Wir wohnen an der Grenze, auch darum war Österreich eine gute Wahl. Hier habe ich viel Neues erlebt. Und nicht zuletzt ist die Bezahlung auch viel besser.”
4. Seit wann arbeiten Sie in Österreich als Apotheker:in? Wo waren Sie zuvor tätig?
„In Österreich seit März 2023, davor 15 Jahre lang in Ungarn.”
5. Was war die größte Herausforderung beim beruflichen Einstieg in Österreich?
„Am Anfang war es, als würde man alles von vorne anfangen. Ich musste mich an die Sprache gewöhnen, aber auch an die unterschiedlichen Regeln und Gewohnheiten in der Apotheke, die unterschiedlichen Inhaltsstoffe und Handelnamen der Medikamente. Und ich musste mir die Akzeptanz von Patienten und Kollegen erarbeiten.”
6. In welchen Sprachen beraten Sie Kund:innen?
„Deutsch, Ungarisch und Englisch.”
7. Was ist der größte Unterschied zu Apotheken in Ihrem Heimatland?
„Alles ;-) Das Krankenversicherungssystem ist anders, die Rezeptverschreibungsregeln unterscheiden sich, die Substanzen heißen teils anders, es gibt Unterschiede bei der Verschreibungspflicht, das e-Rezept-System gibt es in Ungarn nicht usw. Hier werden auch mehr pflanzliche Arzneimittel verwendet, aber dafür m.E. weniger magistrale Zubereitungen als in Ungarn.”
8. Was gefällt Ihnen an bzw. in Österreich besonders?
„Die Apothekerin hat mehr Zeit für die Patienten, sie muss nicht gleichzeitig so viele verschiedene Sachen erledigen ( z.B. Bestellung, magistrale Zubereitung usw.). Vieles funktioniert einfacher (z.B. kann ein privates Rezept häufiger verwendet werden, die Medikamentenanamnese ist klarer und die Bestellung und Abgabe psychotroper Substanzen sind einfacher). Die Apothekerin wird durch die PKAs besser unterstützt, hat dadurch aber weniger Überblick über den gesamten Apothekenprozess.”
9. Ihr größtes Interesse/Hobby jenseits von Pharmazie/Apotheke:
„Fotographie, Radfahren, Wandern, Reisen, Naturkosmetik, Naturheilkunde.”
10. Ihr Lieblingsspruch/-zitat:
„Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum."