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Tag der Krankenhauspharmazie: Was Apotheker:innen in Spitälern täglich leisten

Jedes Kind kennt das rote Apotheken-A und weiß, dass Apotheker:innen in den öffentlichen Apotheken Medikamente abgeben und die Bürger:innen gut beraten. Doch dass Apotheker:innen auch in den Spitälern jeden Tag sehr wichtige Aufgaben erfüllen, ist leider noch vergleichsweise wenigen Menschen bewusst. Darum wurde der 27. März weltweit zum Tag der Krankenhauspharmazie (Hospital Pharmacy Day) erklärt.

In Österreich gibt es über 500 hochspezialisierte Krankenhausapotheker:innen, die in 42 Krankenhausapotheken arbeiten. Mit ihrer Expertise und Erfahrung sorgen sitäglich dafür, dass Patient:innen jeden Alters mit hochwertigen, sicheren und kosteneffizienten Arzneimitteln versorgt werden. Ihre Tätigkeitsbereiche lassen sich in vier Säulen aufgliedern.

Arzneimittelproduktion

Eine zentrale Aufgabe der Krankenhausapotheker:innen ist die Herstellung von Arzneimitteln. Sie produzieren unter anderem für Kinder (darunter auch Frühgeborene), Krebs-Patient:innen oder Risikogruppen maßgeschneiderte Präparate, die speziell an ihre Bedürfnisse angepasst sind. Dabei müssen strikte Qualitätsstandards eingehalten werden. Die Kontrolle der Rohstoffe sowie der Zwischen- und Endprodukte erfolgt im Kontrolllabor der Apotheke.

Onkologische Therapien werden unter Einhaltung strenger Qualitätsstandards in speziellen Reinräumen individuell zubereitet. Kinder, Früh- und Neugeborene benötigen in vielen Fällen eine angepasste Dosierung an Lebensalter oder Körpergröße. Diese versorgungsrelevanten Aufgaben können nur von Krankenhausapotheker:innen als speziell ausgebildete Fachexpert:innen umgesetzt werden. Den Patient:innen bringt diese Expertise mehr Sicherheit bei der Medikamenteneinnahme und wirksamere Therapien.

Klinische Pharmazie

Die medikamentöse Therapie in unseren Spitälern wird immer komplexer und vielfältiger. Klinische Pharmazie gewährleistet eine wirksame, sichere und effiziente Arzneimitteltherapie. Krankenhausapotheker:innen arbeiten direkt mit Patient:innen, beraten Ärzt:innen bei Therapievorschlägen und führen Medikationsanalysen durch. Das Hauptaugenmerk liegt dabei darauf, die Therapie zu optimieren und arzneimittelbezogene Probleme wie Wechselwirkungen, Überverschreibungen oder Dosierungsfehler zu erkennen, zu vermeiden und dadurch für eine sichere Therapie der Patient:innen zu sorgen.

 Medikamentöse Therapien sind aufgrund ihrer Vielfalt nur mit Unterstützung der Krankenhausapotheker:innen gut durchführbar. Patient:innen sollen schließlich nur so viele Medikamente wie notwendig und so wenig Medikamente wie möglich erhalten. Krankenhausapotheker:innen unterstützen entlang des gesamten Medikationsprozesses in einem Krankenhaus: von der Aufnahme bis zur Entlassung. Jedes Arzneimittel wird dabei auf seine Notwendigkeit, die korrekte Dosierung und die Verträglichkeit überprüft.

Logistik

Die Logistik ist eine der wichtigsten Versorgungsleistungen in der Krankenhauspharmazie. Es ist das Rückgrat in jedem Spital. Im Schnitt lagern in einer Krankenhausapotheke rund 3.000 unterschiedliche Arzneimittel und Wirkstoffe. Apotheker:innen stellen sicher, dass das richtige Medikament in der richtigen Dosierung, der richtigen Qualität und zum richtigen Zeitpunkt bei den richtigen Patient:innen ankommt.

Immer wieder werden Präparate dringend benötigt – besonders in Notfällen. Hier ist rasches Handeln gefragt. Krankenhausapotheker:innen kombinieren Geschwindigkeit und Flexibilität in der Arzneimittelversorgung. Logistik und Lagerung werden immer digitaler und sind zum Teil voll automatisiert. Dank modernster Systeme wissen die Krankenhausapotheker:innen stets, welche Medikamente in welchem Umfang wo lagern. So können sie rechtzeitig für Nachschub sorgen.

Strategischer Einkauf

In den Krankenhausapotheken lagern neben Medikamenten auch Desinfektionsmittel, Verbandstoffe, Produkte zur künstlichen Ernährung, Infusionen, Dialyselösungen, Reagenzien und Diagnostika sowie Medizinprodukte und medizinische Gase, inklusive der wichtigen Vorratssicherung für Not- und Krisenfälle. Krankenhauapotherk:innen unterhalten zudem eine gemeinsame österreichische Notfallarzneidatenbank, die Informationen zur Bevorratung an Gegengiften (Antidota) und Notfallarzneimitteln in österreichischen Krankenhäusern zur Verfügung stellt, um die Versorgung im Notfall bestmöglich zu unterstützen.

Die umfassende Erfahrung und Expertise der Krankenhausapotheker:innen ist die Basis für einen ökonomisch effizienten und gleichzeitig vorausschauenden Einkauf, um die Patient:innen stets bestmöglich zu versorgen. Arzneimittel sind ein relevanter Kostenfaktor im Krankenhaus. Für ihren kosteneffizienten und sicheren Einsatz sorgen die Krankenhausapotheker:innen – durch eine detaillierte Überwachung des Arzneimittelverbrauchs sowie die Planung und Steuerung des Arzneimittel- und Medizinproduktebudgets.